Liebe Leserinnen und Leser,
in den vergangenen fünf Jahren hat die Robert Bosch Academy eine starke Gemeinschaft internationaler Fellows hervorgebracht: von ehemaligen Ministern aus Ghana, Griechenland, Kanada und der Türkei, Beratern des französischen oder US-amerikanischen Präsidenten, über Gesundheits- und Nachhaltigkeitsexperten aus Indien und den USA, Journalisten aus Großbritannien, Polen und Russland, bis hin zu Theaterregisseuren aus Australien und Südafrika.
Die Academy bietet Entscheidungsträgern, Meinungsbildnern und Experten den intellektuellen
Freiraum sich mit einer Vielzahl an Themen zu befassen und ihre Netzwerke auszubauen. Sie schafft Raum für den vertraulichen Austausch sowie für lösungsorientierte Zusammenarbeit zu globalen Herausforderungen. Das Richard von Weizsäcker Fellowship ermöglicht den Fellows einen mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt in Berlin. „Der Berliner Perspektive auf die Herausforderungen meines Landes hat mich einiges über den Aufbau von Staaten und Nationen sowie über Versöhnungs- und Heilungsprozesse gelehrt und unterscheidet sich sehr von den Beobachtungen und Erfahrungen, die ich in Südafrika mache,“ erklärt Brian Currin, einer unserer aktuellen Fellows, in einem Interview. Ob es eine „One-size-fits-all-Strategie“ im Umgang mit Ländern des afrikanischen Kontinents geben kann, diskutieren Hanna Tetteh, ehemalige Ministerin für auswärtige Angelegenheiten sowie für Handel und Industrie der Republik Ghana, und James Shikwati, Experte für wirtschaftliche Entwicklung in Afrika und Gründer sowie Direktor des Inter Region Economic Networks (IREN) in Kenia. Warum Diskriminierung durch künstliche Intelligenz bereits jetzt Gesellschaften weltweit betrifft und wir darüber nachdenken müssen, wie Technik ein Zusammenleben nach unseren Vorstellungen ermöglichen kann, beantwortet Kate Crawford als eine führende US-amerikanische Expertin für künstliche Intelligenz, die dieses Jahr mehrere Monate an der Robert Bosch Academy verbrachte.
Als wir die Robert Bosch Academy als eine neue Einrichtung der Robert Bosch Stiftung mit Sitz in unserer Repräsentanz Berlin gründeten, zeichnete sich eine zunehmend komplexere globale Ordnung ab. Der Zusammenhalt des Westens auf Grundlage gemeinsamer Werte und Interessen schien noch stabil. Die Academy nähert sich mittlerweile ihrem fünfjährigen Bestehen, die globale Ordnung befindet sich weiterhin im Wandel, globale Fragen werden noch komplexer, und Werte werden innerhalb und zwischen den Gesellschaften auf den Prüfstand gestellt. Geschichte lehrt uns, dass erfolgreiche Lösungen auf allen Ebenen von mutigen Individuen ausgehen, von neuen Ideen und Perspektiven.
Die Robert Bosch Academy hat mit ihren Fellows mehr als 60 internationale und interdisziplinäre Perspektiven aus 32 Ländern und sechs Kontinenten in Expertengespräche und Debatten zu politischen, sozialen und wirtschaftlichen Themen eingebracht. Einmal im Jahr kommt diese eng verbundene Gemeinschaft im Richard von Weizsäcker Forum zusammen. Im Rahmen des diesjährigen Forums im Oktober, diskutierten die Fellows in Berlin, Stuttgart und Karlsruhe die Auswirkungen des technologischen Wandels auf Gesellschaften sowie die Zukunftsfähigkeit Deutschlands.
Wir wollen künftig die Erkenntnisse und Perspektiven unserer Fellows mit einem breiteren Publikum teilen. Neben einem kurzen Überblick zu den Fellows und ihren Projekten bieten unsere Quarterly Perspectives eine Auswahl an inspirierenden Beiträgen aus dem Umfeld der Robert Bosch Academy. Der Newsletter erscheint fortan vierteljährlich und in englischer Sprache.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und laden Sie herzlich dazu ein, sich in die zukünftigen Debatten der Fellows der Robert Bosch Academy einzubringen.
Sandra Breka
Geschäftsführerin
Robert Bosch Stiftung
Quarterly Perspectives
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